Laubengang aus Holzkonstruktion

Benutzer_99

Bundesland: Baden-Württemberg Autor: Martin ä Sehr geehrtes Forum,

ich plane gerade ein zweigeschossiges Gebäude mit 6 Wohnungen in Massivbauweise in Bayern.

Das Gebäude ist somit ein BV geringer Höhe.

Die Wohnugen sind durchgeseckt.

Aus Kostengründen würde ich gerne eine offene Laubengangkonstruktion in Holzbauweise wählen.

Erschlossen wird der Laubengang über eine offene Treppe vor der Fassade.

Ist dies zulässig. Was muß ich außer den genannten Vorschriften beachten?

-Für Vorbauten (§34BayBo) ist die Verwendung brennbarer Baustoffe zulässig.

-Für Notwendige Flure (§37 BayBo) die darüber keine Aufenthaltsräume haben können wird auf Feuerwiderstandsdauer verzichtet

-Tragende Teile von Außentreppen (§35 BayBo) müssen aus nichtbrennbaren Baustoffen bestehen

Gilt nun für die Laubengangkonstruktion die selbe Mindestanforderung als für die Decke (F30B)?

Vielen Dank für Ihre Antwoten.

Benutzer_99

Autor: Alexander Hallo Martin

Decken ohne Feuerwiederstand können zugelassen werden wenn keine brandschutztechnischen Bedenken bestehen. Der Art 32 Abs. 3, Satz 2 BayBO könnte ggf. bei Ihrem Bauvorhaben angewendet werden.

Das bedeutet mit der zuständigen Behörde abstimmen ob die Möglichkeit besteht bzw. ob die Lage der Rettungswege besonderst günstig sind. Wenn sie z.B. den Laubengang mit zwei Treppen an den Enden bestücken, sind die Rettungs- und auch die Angriffswege günstig und die brandschutztechnischen Bedenken sind ausgeräumt.

Laubengänge sind keine Vorbauten im brandschutztechnischen Sinne. Der Art 34 BayBO gilt beispielsweise für Balkone.

An die Wände von Laubengängen zu den Nutzungseinheiten werden keine Anforderungen gestellt (aber an die Öffnungsfläche nach Äußen).

Außerdem ist ein Laubengang kein Flur. Wenn Sie die Anforderungen an die Öffnungsfläche bzw. die Entrauchungsfläche nicht einhalten dann haben Sie allerdings wieder Flurwände (in Ihrem Fall ohne Anforderungen).

Alexander

Benutzer_822

lieber Martin,

die Frage ist "ist der Laubengang ein notwendiger Fluchtweg" ? oder gibt es einen anderen, ersten Rettungsweg und zu jeder Nutzeinheit eine "anleiterbare Stelle" als zweitem Fluchtweg ? Wenn erster und zweiter Fluchtweg n i c h t über den laubengang führen, ist eine Holzkonstruktion als zusätzlichem gang eine feine Sache. Führt mindestens e i n notwendiger Rettungsweg("Flur") über den Holzgang, ist er nach der Anforderungen der Decke auszubilden. Man kann offen Kabel verlegen, die Außenwand hat geringere Anforderungen aber über die erforderliche Standzeit des Gebäudes (F 30, F 60, F 90) muß er auch im Brandfall standsicher sein und bleiben, um seiner Funktion als Fluchtweg udn zugleich Angriffsweg für die Feuerwehr zu entsprechen. mfg Schächer

Benutzer_99

Autor: Martin Vielen Dank für die Beiträge.

Das Gebäude hat 6 Wohnungen 3 im EG und 3 im OG.

Für die 3 Wohnungen im Obergeschoss ist der Laubengang ein notwendiger Fluchtweg.

Im OG führt der erste Rettungsweg über den Laubengang.

Der zweite Rettungsweg sind jeweils von der Feuerwehr anleiterbare Fenster auf der dem Laubengang gegebüberliegenden Gartenseite.

Es gibt keine Aufenhaltsräume über dem 1. OG.

Viele Grüsse,

Martin