mehrgeschossiges Schulgebäude in Stahl-Leichtbau

Benutzer_203

Hat jemand Erfahrung mit der Beurteilung eines mehrgeschossigen (hier 2 Geschosse)Schulgebäudes in Stahl-Leichtbauweise. Ist das in F 30 realisierbar (Anschluss der Bauteile untereinander, Verwendung von Anstrichen ...)

Wolfgang Cordier

Benutzer_197

Hallo Herr Cordier,

ich habe zwar keine Erfahrung mit einem derartigen Objekt, halte es aber grundsätzlich für möglich. Nur ist der Aufwand für die ordnungsgemäße Ausführungsplanung und Ausführung recht hoch. So sind z.B. viele F-30-Anstriche bis zur völligen Durchtrocknung aller Schichten nicht witterungsbeständig, der Raum zum aufschäumen des Dämmschichtbildner muß gegeben sein etc. Hier ist also vermutlich ein auch im Brandschutz wirklich qualifizierter Planer und Bauleiter gefragt.

Mit freundlichen Grüßen,

F. Fleischhauer

Benutzer_215

Hallo Hr. Cordier,

Hr. Fleischhauer hat Recht mit den Anforderungen an Planer und Bauleiter. Grundsätzlich ist die Ausführung in Stahl möglich. Da es wahrscheinlich ein Verbundbau sein wird, kann F30 bei den Unterzügen meist schon durch Kammerbeton erreicht werden. Die Stützen können ebenfalls duch Beton oder durch Bekleidungen geschützt werden. Die Anschlüsse werden im Verbundbau meist nachträglich vergossen. Bei Verwendung von DSB-Beschichtungen müssen z.B. die innenliegenden Seiten von Stirnplatten nicht beschichtet werden, da sie nicht beflammt werden und die Schutzschicht auch nicht aufschäumen kann. Probleme kann es auch beim Anschluß von Flurwänden an die Stahlstützen geben. Die Details sind wie gesagt qualifiziert zu planen.

Gruß aus RLP Stefan Bär

Benutzer_224

Guten Tag Herr Cordier,

Stahl ist ein großartiger Baustoff und insbesondere, wenn "nur" F30 verlangt wird in verschiedener Form verwendbar:

- Bekleidung (nicht sehr schön und sowohl teuer als auch schwierig auszuführen)

- Dämmschichtbildender Anstrich ( ebenfalls recht teuer und auch schwierig auszuführen, wie die Kollegen Fleischhauer und Bär schon schreiben)

- Verbundbateile (das ist dann aber keine wirklich leichte Konstruktion)

- "F30-Stahl" ohne weitere Aplikationen. Wir haben gerade eine zweigeschossige Verkaufsstätte vom Brandschutzkonzept bis zur Ausführung in dieser Bauweise begleitet.Das funktioniert recht gut.

Benutzer_204

Hallo Herr Zahn,

meine bisherigen Bemühungen (2003) mit dem F30-Stahl von Thyssen endeten immer damit, das die beteiligten Architekten von Thyssen eine sehr enttäuschende Auskunft zur Verfügbarkeit erhalten haben.

- Thyssen-Verkaufbüro kannt das Produkt gar nicht!

- Stahl ist keine Lagerware sondern wird auf Bestellung gefertigt

- Mindestabnahmemenge

- hoher Preis

Das ganze machte eher den Eindruck einer Technologie-Demonstration, denn eines marktgängigen Produkts.

Sollte sich hier tatsächlich was geändert haben??

Mfg

M. Huber

www.FeuerUndBlitz.de

Benutzer_149

Hallo Kollegen,

wenn ich, gerade bei Sonderbauten, die Feuerwiderstandsklasse der Tragkonstruktion und Decken reduziere besteht die Kompensationsmaßnahme meist im Einbau einer automatischen Brandmeldeanlage, die auch den Hausalarm ansteuert (Leute schneller raus - Feuerwehr schneller da). Dies hat sich in der Vergangenheit sehr gut bewährt. Voraussetzungen sind natürlich: Optimale Rettungswege, das Vorhandensein einer schlagkräftigen Feuerwehr und der Einsatz einer Brandmeldeanlage, mit (auch in einer Schule wirksamen) Maßnahmen zur Vermeidung von Falschalarmen. Das Konzept muß jedoch immer auf den Einzelfall abgestimmt werden.

Grüße Lutz Battran

[gelöscht]

Hallo Herr Battran,

wieso kommen Sie auf Reduzierung der Feuerwiderstandsklasse? Sind Sie etwa der Auffassung, dass Sonderbauten genrell F 90 haben müssen?

Sonderbauten müssen nicht automatisch F 90 sein. Wenn Sie einen Sonderbau in der GK 3 haben kann der auch F 30 sein.

Viele Grüße aus Berlin

R. Thieme