Lieber Rupi,
maches ist einfach zufällige Entwicklungsgeschichte, etliches hat einen fachlichen Hintergrund: die Brandlast in Gebäuden mit "gewöhnlicher Nutzung" entspricht weniger Heizwert als nach ETK bis 90 Minuten erforderlich ist. Man erwartet deshalb, daß ein F 90 A Bauteil standhält, auch wenn keine Feuerwehr kommt, deshalb auch die F 90 A + M als Brandwandversuch. M steht für die Stoßbelastung mit dem Bleischrotsack, dieser steht für Bauteile, die abstürzen und gegen die Brandwand schlagen.
Den Werten liegen umfangreiche, alte Erhebungen des Zivilschutzes zugrunde. Fachwerkhäuser, die zunächst zerstört und dann gezündet werden, weisen höhere Werte auf ... Schutzräume sind daher höher belastet nachzuweisen. Bei "modernen" Häusern in Massivbauweise ist es deutlich geringer, also unter 90 Minuten äquivalentem Heizwert.
Im Krieg hat man "1 : 1 Versuche" gefahren. Die Brandwandidee hat sich als richtig erwiesen, solange nicht Sprengbomben die Holzbauten zerlegt und Brandbomben sie gezündet haben. Unseren Brandschutzvorschriften hinsichtlich 24 cm Brandwand liegen diese Erfahrungswerte zugrunde.
Hochhäuser sollen n i c h t umfallen, man fordert die Hauptstützen daher
F 120 A, daß das Feuer auf jeden Fall vorher ausgeh, bevor die Kiste kippt.
Brandwände dürfen nach 90 Minuten auf der "kalten Seite" auch warm werden, die Feuerversicherungen wünschen sich aber einen länger anhaltenden Hitzewiderstand. Auch deshalb, weil große Brände sich manchmal ein paar Stunden hinziehen, deshalb sind sie auf "Komplextrennwände" als Forderung / Tarifierungsgrundsatz gekommen und erwarten dafür F 180.
Solche F Klassen sind auch bei Server Räumen usw. ganz interessant, weil diese in "Stunde 3" n i c h t warm werden dürfen, sonst sind die EDV Platten futsch, auch dazu braucht man zur Dimensionierung weitergehende Zeiten.
Wenn es brennt und die Lüftung abgeschaltet hat, können die Kanäle nach 90 Minuten runterfallen ... Zuganker (Aufhängungen) sind auf viel mehr als 90 Minuten auch schwierig nachweisbar, Zuganker haben da überhaupt so ihre Probleme ... und so kommt eines zum Anderen ... mfg Franz Schächer