Autor: Georg Wichmann Hallo zusammen!
Aus meiner Erfahrung mit Brandprüfungen von verschiedensten Systemen ist die Rauchdichtheit immer relativ. Wenn man sich vor Augen hält, dass in so gut wie jeder bauaufsichtlichen Zulassung des DIBt steht, dass "aus paralell laufenden Kabeln bestehende und festverschnürte Kabelbündel" in den Kabelzwicken gar nicht mehr abgedichtet werden müssen oder dass Hersteller offen sagen, dass ihre zugelassenen Abschottungssysteme aus z.B. Brandschutzkissen erst dann rauchdicht werden, wenn es heiß wird und die Oberflächen der Kissen miteinander verkleben, dann ist klar dass die Rauchdichtigkeit nicht absolut ist. Je nach Druckverhältnissen wird der Kaltrauch in jedem Fall sowohl durch die Kissenschotts als auch durch die nicht abgedichteten Kabelzwickel durchdringen. Auch bei 100% richtiger, also zulassungsgemäßer Verarbeitung (!) Erfahrungsgemäß wird der Rauch je nach Kabel sogar durch die Kabelselbst gedrückt.
Der Grad der Dichtheit wird immer durch die Qualität der Ausführung durch das Montageunternehmen bestimmt. Schlampige Arbeit sollte natürlich nicht akzeptiert werden. Es sollte immer so gut wie möglich abgedichtet werden.
Absolute Dichtheit halte ich aber in der Praxis bei den Standard - Kabelschottsystemen insbesondere bei einem hohen Belegungsgrad für eine Illusion. Und wenn man sich S 90 Zulassungen genauer ansieht, wird eine geringe Leckrate ganz offensichtlich auch tolleriert. Hilfreich sind an dieser Stelle Materialien, die im Brandfall durch ihre aufschäumende Wirkung evtl. vorhandene Montagefehler ausgleichen und trotzdem noch für einen sicheren Abschluss sorgen. Dazu gehört neben anderen Produkten die schon erwähnte Kabelbox.
Gruß
Georg Wichmann