Lieber Guse,
so pauschal kann man das nicht sagen, es kommt darauf an, ob eine "abstrakte Gefahr" oder eine "konkrete Gefahr" mit der bestehenden (oder fehlenden automatischen) Brandmeldeanlage bei der tatsächlichen Nutzung "Altenheim" verbunden ist. In Hessen unterscheiden wir noch "Wohnen" und "Pflege", was formal interessant, tatsächlich aber nicht hilfreich ist.
Die inzwischen gewachsene Erkenntnis sagt, daß nachts in einem Altenheim fast kein Helfer/Pfleger/Schwester Dienst hat, das Haus ist voller hilfloser Alter und 2 Hiwis ("Hilfswillige") haben Nachtdienst. Kommt es zu einem Brand, entdeckt den nur der hilflose Alte in seinem Bett und verbrennt. Kommt der Rauch durch die Fußspalte aus dem Zimmer, ist der Alte gestorben. Der Brand greift um sich, bis jemand zufällig den Rauch feststellt - oder ein autom. Rauchmelder im Flur detektiert und Alarm auslöst. Evtl. ist das halbe Geschoß, evtl auch ein Bereich darüber, futsch.
Habe ich eine Rauchmeldung im Zimmer mit Aufschaltung auf Personal (Pager usw.) UND Feuerwehr, kann ein Helfer den Alten aus Bett und Zimmer ziehen und die Tür schließen. Auf dem Flur sind die Beiden ein paar Minuten sicher, um Luft zu holen, die ankommende Feuerwehr räumt die beiden Nachbarzimmer und die drei Zimmer darüber und löscht den Zimmerbrand.
W e i l schnell da, ist der Brand noch klein und ist mit wenigen Litern aus, das Haus kann von ein, zwei, drei Zimmern abgesehen weiter genutzt werden.
Der vermeidbare Tote ist bei den tatsächlich beobachteten Bränden der wahrscheinliche Fall (= "konkrete Gefahr"), die Gefährdung der Nachbarbewohner ist wahrscheinlich (immer noch "konkrete Gefahr"), die Nachforderung der automatischen Brandmeldeanlage ist im Sinne des Baurechts angemessen ("weil konkrete Gefahr"). Der Bestandsschutz (Art. 14 GG) greift hier n i c h t, das Vorgehen des Kollegen ist bestimmt angemessen.
Die Lage war anders, als man nachts auf jeder Etage eine Nachtschwester hatte, die ihre Station im Blick hatte, aber das gibt es nicht mehr ...
Nicht traurig sein, es geht um unsere zukünftigen Zuhause, Grüße Franz