Panikverschlüsse EN 1125

Benutzer_99

Bundesland: Baden-Württemberg Autor: Uwe ä Wo müssen nach EN 1125 Panikverschlüsse angebracht werden ?

Ist die Gebäudespezifisch oder nur wenn es die Baurechtsbehörde fordert ?

Benutzer_822

Die ARGEBAU hat in 2006 darauf hingewiesen, daß es baurechtlich k e i n e Anforderung nach sogenannten Panikverriegelungen gibt, nicht zu verwechseln mit Panikschlössern, die verschlossene Türen entriegeln, daß man fliehen kann. Die Hersteller haben sich die Verwendung der Öffnungsstangen genehmigen lassen und daraus konstruiert, daß man sie deshalb weil genehmigt auch nutzen muß. Baurecht folgt nicht notwendigerweise der Bauartzulassung von Ideen.

Wenn man ein Gebäude mit s e h r viel Menschenandrang hat, kann man das durchaus sinnvoll einsetzen (sehr lange schon in der großen Messenhalle 1 in Frankfurt mit einigen 10.000 Besuchern), bei "gewöhnlichem Gedränge" genügen auch Griffe und Öffnungsriegel von oben nach unten.

Grüße Franz Schächer

Benutzer_465

Hallo -

Danke, Herr Schächer, daß Sie sich hier so eindeutig äußern.

Als Brandschutzplaner ist man natürlich je nach Nutzung im Erklärungs- und Entscheidungszwang. Zumal die Panikstangen nun in Deutschland immer mehr "Mode" werden - habe diese schon in Kindergärten und Schulen gesehen, wo ich deren Erfordernis nicht vertrete.

Ich sehe das Erfordernis, wo sich wirklich eine Menschtraube in Panik gegen einen Notausgang drücken kann, z.B. in großen Versammlungsstätten, Diskotheken, Kaufhäusern, großen Einkaufsmärkten ...

Es gibt ja Untersuchungen, daß Personen in D (die ja die Türklinke gewöhnt sind) die Panikstangen nicht unbedingt schneller betätigen als den Türdrücker. Aber auch dieser Effekt verschwindet mit dem zunehmenden Üblich-Werden von Panikstangen.

Das Thema bleibt spannend.

mfG

M. Koeppen

Benutzer_149

Hallo Kollegen,

siehe aich unter "Aktuelles"

Grüße Lutz Battran

Benutzer_139

Hallo zusammen,

als Mitglied eines Elternbeirates in einem Kindergarten, würde ich gegen den Einbau einer Panikstange nach EN 1125 Sturm laufen.

Ein Dreijähriger weiß sehr wohl wie eine Türklinke zu bedienen ist, wovon bei einer Panikstange nicht ausgegangen werden sollte.

Im übrigen führt die Tatsache, dass sich die Stange wesentlich, oder gänzlich über dem Körperschwerpunkt der evtl. flüchtenden Personen befindet, den Sinn der Panikstangen ad absurdum.

Es ist klar, dass man mit dem Einbau von Panikstangen - glaubt man den Aussagen der Hersteller - als Planer immer auf der sicheren Seite ist.

Ich bin jedoch der Meinung, dass eine solch herstellerlastige, und keinesfalls unumstrittene Norm ganz besonders sorgfälltig eingesetzt werden sollte.

Sie bauen ja auch nicht in jedes Gebäude eine RWA, Sprinkleranlage und Brandmeldeanlage ein, um auf jeden Fall auf der sicheren Seiten zu sein.

Ein bischen mitdenken hat in den seltensten Fällen geschadet.

Viele Grüße

Stefan Satzger

Benutzer_99

Autor: Walter Hallo in die Runde,

damit keiner in eine Falle tappt, möchte ich nur noch darauf hinweisen, dass lt. einigen Zulassungen von Brandschutztüren die Verwendung von Verschlüssen nach DIN EN 179 bzw. 1125 vorgeschrieben ist. Walter

Benutzer_99

Autor: Wanna Hallo in die Runde

In dem Schreiben des Bayerischen Staatsminister des Inneren vom 14.10.04 "Verwendung von Produkten nach DIN EN 179 und DIN EN 1125" wurde u.a. folgendes geschrieben:

- Es trifft nicht zu, dass Türen in Rettungswegen nur mit Verschlüssen gemäß DIN EN 179 und DIN EN 1125 ausgestattet werden dürfen. Die CE-Kennzeichnung dokumentiert in diesem Zusammenhang allein, dass die Verschlüsse den Anforderungen der DIN EN 179 bzw. 1125 entsprechen und somit gehandelt und verwendet werden dürfen; eine Aussage über eine verbindliche Verpflichtung zur Verwendung solcher Verschlüsse beinhaltet die CE-Kennzeichnung hingegen nicht.-

Das bauordnungsrecht - also die Landesbauordnungen bzw. die auf deren Grundlage erlassenen Sonderbauordnungen - an Türen im Zuge von Rettungswegen stellt die Anforderung, dass diese "...von innen, ...leicht, .... in voller Breite (ggf. ... mit einem Griff) .. zu öffnen sein" müssen.

Kein dieser Anforderungen verlangt den ausschließlichen Einsatz der in DIN EN 179 und DIN EN 1125 geregelten Produkte.

Mit freundlichen Grüßen