Trapezblech Sickenfüllelement mit Brandschutz

Benutzer_199

Hallo Forum,

gibt es von der Stange Sickenfüllelemente für Trapezbleche mit Brandschutzqulifikation. In meinem Fall F30? Das Trapezblech läuft im vorliegenden Fall quer zum Haupttragwerk, Holzbinder F30. Ich wollte mit einem textilen Feuerschutzabschluß arbeiten, dazu bräuchte ich die entsprechende Sickenfüllung. Das Gebäude mit Trapezblechdach ist bestehend.

Vielen Dank im voraus und viele Grüße aus dem Bayernland

Birgit Weldishofer

Benutzer_197

Hallo Frau Weldishofer,

wenn Sie die Hochsicken mit Steinwolle (>1000°) ausstopfen und diese gegen herausrutschen sichern, erfüllt dieses eine bessere Absperrung als der Vorhang, der ja nur den Flammen- und Rauchdurchtritt, nicht aber den Wärmedurchgang verhindert. Macht natürlich alles nur Sinn, wenn auf dem Dach auch Mineralfaser liegt. Ansonsten brennt es Ihnen über die Dachdämmung spätestens bei Versagen des Trapezbleches und eindringen der heißen Brandgase in die Tiefsicken drüberweg.

Da die textilen feuerschutzabschlüsse meines Wissen alle keine AbZ haben und somit über eine ZiE geregelt werden müssen, muss der entsprechende Anschluss halt mit zugelassen werden. Sollte es hingegen zwischenzeitig textile Feuerschutzabschlüsse mit AbZ geben, lassen Sie es mich wissen. Wenn Sie ansonsten noch fragen haben, können Sie ja mal durchrufen.

Mit freundlichen Grüßen,

F. Fleischhauer

Benutzer_252

Sehr geehrte Frau Weldishofer,

nehmen Sie den Vorschlag von Herrn Fleischhauer an, besser noch: "Formsteine" entsprechend dem Sickenmaß aus Miwo mit Dichte 150 kg/m? und Anstrich mit Dämmschichtbildner.

Der Verdichtungsgrad wird beim Stopfen meist nicht erreicht bzw. nachgewiesen.

Mit freundl. Grüßen

Hahn

Benutzer_199

Hallo Herr Fleischhauser,

Sie sind ja wie immer blitzschnell. Vielen Dank. Ich hatte irgendwie an ein fertiges Element gedacht, da es sich im vorliegenden Fall um eine riesen Halle handelt,ist auch das Hinterstopfen eine ganz schön aufwendige Sache. Zu Ihrer Frage: Einen Vorhang mit AbZ gibt es nicht und wird es auch demnächst nach Aussage der Firma Stöbich nicht geben, da die Prüfkiterien nicht festgelegt sind (ist weder Wand noch Türe bzw. Tor). Den Vorhang möchte ich im Zusammenwirken mit einer Fahrgasse (Fahrgassenbreite übernimmt dann Reduzierung der Wärmestrahlung) einsetzen. Diese Lösung wäre für mich eine Kompensationsmaßnahme der fehlenden Brandschutzwand.

Viele Grüße in den Norden

Birgit Weldishofer

Benutzer_197

Guten morgen Frau Weldishofer, guten morgen Herr Hahn,

die Lösung mit den Formsteinen geht natürlich auch, wobei ich nicht weiß. ob es für alle Profile die entsprechenden Zuschnitte gibt. Evtl. kann man hier aber auch aus Matten entsprechende Teile selber schneiden. Wenn die dann mit Übermaß geschnitten werden, ist auch eine echte Stopfung sichergestellt. Den Dämmschichtbildner halte ich im übrigen für übertrieben, da hierdurch in den Hochsicken ein sehr hoher Schutz, in der nur durch 1 mm Blech getrennten Tiefsicke dagegen gar kein Schutz besteht. Die mit MiFa ausgestopften Hochsicken sind auch so schon deutlich sicherer als die Tiefsicken.

Was die Verwendung des Brandschutzvorhanges angeht, so braucht dieser in jedem Fall eine ZiE, auch wenn er in Zusammenhang mit der Fahrgasse als Kompenastion gedacht ist.

Übrigens: Es gibt noch mindestens einen Wettbewerber zu Stöbich auf diesem Gebiet.

Mit freundlichen Grüßen,

F. Fleischhauer

Benutzer_197

Ergänzung zu meinen beiden oberen Beiträgen:

Die V-DIN 18234-3 sieht bei Durchdringungen zur Verhinderung der Brandweiterleitung über Dach auch ein Verschließen der Tiefsicken mit geeigneten Baustoffen vor. Bei den Kosten eines Brandschutzvorhanges sollte man sich vielleicht Gedanken machen, ob das Geld für einen Verschluss der Tiefsikken nicht doch noch drin ist. Möglicherweise muss das Dach in diesem Bereich ja auch zum Austausch von PS auf MiFa aufgemacht werden.

Gruß,

F. Fleischhauer

Benutzer_252

Hallo Frau Weldishofer, Hallo Herr Fleischhauer,

die Verwendung eines Dämmschichtbildners bringt im wesentlichen 2 Vorteile:

1. Schutz gegen kalten Rauch

2. Schutz gegen Faserfreisetzung (geht sicher auch mit anderen faserbinden Materialien).

Unser Ing.-büro befaßt sich unter anderem mit Schadstoffen in Innenräumen.

Durch die verunsichernde Diskussion über den KI-Index wird zu Verwirrungen bei den späteren Nutzern beigetragen. Auch die Verwendung von KMF mit einem KI > 40 hält die Diskussion über die gesundheitliche Unbedenklichkeit je nach Interessenlage und fehlenden Langzeitstudien aufrecht.

Nachteil der Beschichtung sind sicherlich die höheren Errichterkosten.

Mit freundl. Grüßen

Hahn

Benutzer_197

Hallo herr Hahn,

ich sehe die Gefahr des "Kaltrauchdurchtritts" bei strammer Verfüllung und ausreichender Stärke der Keile (> 80-100 mm) nicht als nennenswert an. Die mögliche geringe Leckrate stellt aus meiner Sicht keine Gefährdung des Personenschutzes oder eine Behinderung des FW-Einsatzes dar. Bei einer funktionierenden RWA baut sich der Überdruck in der Rauchschicht über diese ab und wird kaum die dichte Mineralwolle durchdringen.

Mit freundlichen Grüßen,

F. Fleischhauer

Benutzer_210

Hallo Frau Weldishofer, hallo Forum,

beim Schließen der Sicken haben wir gute Erfahrungen mit Schaumglas gemacht. An beiden Seiten werden zugeschnittene Schaumglas-Formstücke, d = 4 - 6 cm (je nach Bauteilbreite), eingesetzt und mit den Sicken verklebt, der Zwischenraum wird mit Mineralwolleplatten (> 1000°) geschlossen. Das Schaumglas ist i.d.R. dampfdiffusionsdicht und damit auch rauchdicht. Die Oberfläche lässt sich leicht verspachteln und streichen.

Freundliche Grüße aus Oberfranken

Reinhold Huth

Benutzer_99

Autor: Peter Meier

Wenn im Brandschutz etwas gemacht wird, was so, wie es gemacht werden soll,

nicht amtlich nachgwiesen ist, empfiehlt sich. m. E. eine Lösung, die zumindest in einem anderen Zusammenhang, oder in bzw. an einem anderen Bauteil nachgewiesen ist, also seine Funktionsfähigkeit unter Beweis

gestellt hat.

Die Lösungen sind im Forum ja bereits angespochen worden. Nehmen Sie Steinwolle mit einer Beschichtung, die als zugelassenen Kabelschottt S 90

geprüft ist. Es gibt amtlich nachgewiesene Lösungen mit nur 80 mm Steinwolle, Rohdichte 150 kg, beschichtet mit 1 mm Coating. Diese Steinwolle lääst sich auch im beschichteten Zustand auf der baustelle schneiden. Da Sie einen grossen Bedarf haben empfehle ich, eine Schablone zu erstellen und das Ganze werkstattmässig mit leichtem Übermass zuzuschneiden und auf der Baustelle stramm in die Sicken einzupassen.

ich wünsche allen Forum Teilnehmern ein Frihes Fest und auch im Jahr 2005 "brenzlige" Fragen.

Peter Meier

Benutzer_204

Hallo Herr Meier,

vorher bitte noch einen Blick in die BayBO Art. 89 werfen und Rücksprache mit der Haftpflichtversicherung halten.

Schönes Fest!

Mfg

M. Huber

www.FeuerUndBlitz.de

Benutzer_99

Autor: R.KoblenzBei Sanierungsmassnahmen der Post haben wir die Hochsicken mit 1000°C Mineralwolle verfüllt. Allerdings haben wir darauf geachten, dass die Wolle ein Dichte von 100 kg besitzt, da bei 40 kg Wolle sich doch immer wieder Hohlräume bilden. Die hochwertigere Wolle läßt sich entsprechend den Gegebenheiten zuschneiden.